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Arginin

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Was ist Arginin?

Die allgemeine Bezeichnung bezieht sich auf eine α-Aminosäure, deren Namen sich vom lateinischen Wort argentum für Silber ableitet, weil man diese Aminosäure zuerst im Silbersalz isolieren konnte. Sie ist stickstoffreich und tritt in L-, D- und DL-Form auf, doch nur das stets erwähnte L Arginin spielt für den menschlichen Stoffwechsel eine wichtige Rolle.

Was ist L Arginin?

L Arginin ist die in den Proteinen von Menschen und Säugetieren vorkommende Argininform. Chemisch gebundenes L Arginin enthalten unter anderem diese Lebensmittel (mit dem jeweiligen prozentualen Argininanteil am enthaltenen Protein, aber nicht an der Gesamtmasse des Produkts):

Kürbiskerne: 17,7 % Pinienkerne: 17,6 % Walnüsse: 15,0 % Erdnüsse: 11,9 % Erbsen: 8,9 % Reis: 7,6 % Buchweizenkörner: 7,4 % Hähnchenbrustfilet: 6,8 % Schweinefleisch: 6,7 % Hühnerei: 6,5 % Lachs: 6,0 % Maismehl: 5,0 % Weizenvollkornmehl: 4,7 % Milch: 3,6 %

Die Aminosäure ist semi-essenziell. Das bedeutet, unser Organismus kann sie in Teilen selbst bilden (durch Synthese aus Carbamoylphosphat sowie L-Ornithin und -Aspartat), es fällt ihm aber schwer. Die Zuführung von außen ist wichtig, was durch eine gesunde Ernährung gelingen kann. Wie aber aus der Auflistung der Lebensmittel hervorgeht, deren Proteine besonders viel Arginin enthalten, nehmen wir gerade diejenige Nahrung mit einem sehr hohen Argininanteil eher selten auf: Niemand von uns isst besonders viele Kürbis- oder Pinienkerne bzw. Wal- oder Erdnüsse. Zu empfehlen wäre es jedoch, weil wir die Unterstützung unserer Proteinsynthese benötigen. Sie fördert den Muskelaufbau, den Blutkreislauf, in diesem Zusammenhang sogar die Erektion, weshalb manchmal Ärzte bei einer Potenzstörung auf einen Argininmangel tippen.

Was bewirkt L Arginin?

Seine hauptsächliche Funktion ist der Aufbau der Proteine. Zudem speichert die Aminosäure Stickstoff und ist ein Vorläufer der Creatinsynthese. Das Kreatinphosphat ist wiederum bei allen Wirbeltieren (also auch beim Menschen) ein wichtiger Energiespeicher. Das sind noch nicht die einzigen Funktionen dieser wichtigen Aminosäure: Sie stabilisiert in unseren Zellen auch deren Membranen sowie die DNA und die RNA. Da sie auch auf den Tonus in den Blutgefäßen einwirkt, wird sie medizinisch sogar als Blutdrucksenker verwendet. Im Bodybuilding dient diese Funktion als „Pump-Supplement“. Ein weiterer medizinischer Nutzen besteht in der Unterstützung der Immunantwort bei Mangelernährung, schweren Verletzungen und Sepsis. Selbst auf eine Insulinresistenz hat Arginin positive Auswirkungen, wie jüngste Studien belegen. Das ist für Diabetiker interessant. Auch den oxidativen Stress durch freie Radikale bekämpfen Arginin-Supplements wirksam. Die Eigenproduktion unseres Körpers genügt oft nicht für ausreichende Argininmengen. Bei Kindern genügt sie nachweislich nicht, bei Erwachsenen fehlt die Aminosäure meistens bei Stress und diversen Krankheiten. Ein Argininmangel wird regelmäßig bei diesen Krankheitsbildern festgestellt:

  • Bluthochdruck
  • Arteriosklerose
  • erektile Dysfunktion
  • verletzungsbedingte Immunschwäche
  • Gefäßerkrankungen

In höheren Lebensjahren steigt der Argininbedarf durch körperliche Veränderungen ebenfalls an. Die Wirkung von Arginingaben bei Impotenz ist durch Studien belegt. Auch die verbesserte Proteinsynthese durch Arginin-Supplements gelingt nachweislich sehr gut, weshalb Sportler – vor allem Bodybuilder und Kraftsportler – darauf setzen. Als Eigentherapie bei Herz-Kreislauf-Beschwerden sollte L Arginin hingegen nicht verwendet werden, hierfür ist zwingend ärztlicher Rat nötig. Beim Kraftsport und Bodybuilding verbessern Arginin-Supplemente die Stickstoffversorgung des Blutes, was die Blutgefäße erweitert, die Muskeldurchblutung steigert und durch diesen Prozess die Nährstoffversorgung der Muskelzellen verbessert. Sie nehmen neben den Nährstoffen auch mehr anabole Hormone, Sauerstoff und Wasser auf. Letzteres transportiert wiederum schneller die beim Training entstehenden Stoffwechselprodukte ab. Auf diese Weise steigert die Aminosäure die Leistungsfähigkeit, gleichzeitig unterstützt sie das Muskelwachstum und verkürzt die Regenerationsphasen.

Wie lange darf man L Arginin einnehmen?

Die Einnahme kann dauerhaft erfolgen. Erste Wirkungen zeigen sich erst nach rund sechs Wochen (+/- eine Woche). Die Einnahme sollte eine halbe bis volle Stunde vor dem Training erfolgen. Auch nach dem Training unterstützt eine weitere Dosis nochmals den Muskel. Um einen Effekt zu erzielen, sind bis zu einem Körpergewicht von 85 kg täglich fünf Gramm erforderlich, bei schwereren Sportlern auch etwas mehr. Die optimale Dosierung lässt sich experimentell herausfinden. Nebenwirkungen sind praktisch nicht bekannt, lediglich bei sehr hohen Mengen über 15 g/Tag rebellieren Magen und Darm. Es gibt bei gesunder Dosierung keine zeitliche Einnahmebeschränkung, solange das Training andauert.

Wie schnell wirkt ein Arginin-Supplement?

Der Effekt entsteht ab 45 bis 60 Minuten nach der Einnahme. Allerdings reagiert jeder Körper anders. Daher nehmen manche Sportler das Arginin-Supplement schon morgens auf nüchternen Magen zu sich.

Was ist besser: Creatin oder ein Arginin-Supplement?

Creatin ist ein schnell wirkender Booster, während Arginin-Supplemente eher den dauerhaften Muskelaufbau fördern. Beide Supplements können aber in Kombination eingesetzt werden.