Nahrungsergänzungsmittel
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel gehören rechtlich zu den Lebensmitteln und dürfen daher keine arzneiliche Wirkung haben. Sie sind in Form von Mono- oder Multipräparaten als Konzentrate in verschiedenen Zusammensetzungen erhältlich und können – je nach Zielsetzung und Anforderung – aus Eiweißbausteinen, Fettsäuren, Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sonstigen Stoffen bestehen.
Nahrungsergänzungsmittel – Pro und Contra
Welche Nebenwirkungen haben Nahrungsergänzungsmittel?
Ob und inwieweit Nebenwirkungen bei Nahrungsergänzungsmitteln auftreten, hängt von vielen Faktoren ab, weshalb auch die entsprechenden Verzehrangaben genau angesehen werden müssen. Abhängig ist die Wirkung der Nahrungsergänzungen hauptsächlich von der Ernährungsweise sowie der persönlichen physischen und psychischen Situation. Bei Dauermedikation ist darauf zu achten, dass es zu keiner Wechselwirkung kommt. Die Nahrungsergänzungen sind unter anderem in Form von Kapseln, Tabletten, Dragees und Pulver erhältlich. Um Überdosierungen der Konzentrate zu vermeiden, müssen sie mit einer Angabe über die empfohlene tägliche Verzehrmenge versehen sein.
Bei den Vitaminen betrifft die Gefahr der Überdosierung lediglich die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Die zu viel aufgenommenen wasserlöslichen Vitamine entsorgt der menschliche Körper über die Nieren. Gesunde Personen benötigen Nahrungsergänzungsmittel nur in Ausnahmesituationen wie beispielsweise beim Extremsport oder bei extremen Stresssituationen. Manche Nahrungsergänzungsmittel werden in zu hohen Dosierungen angeboten oder die Vitamin- und Mineralstoffkombination ist ungünstig. Ist beispielsweise der Magnesiumanteil stark überhöht, kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen. Eine Überdosierung bei Vitamin D (mehr als 100 Mikrogramm pro Tag) bewirkt einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut, weshalb es zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Nervosität und Nierenschäden kommen kann, bis hin zu Nierenversagen. Deshalb sollte vor der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten erst einmal der Vitamin-D-Spiegel festgestellt werden.
Wie gesund sind Nahrungsergänzungsmittel?
Über die Sinnhaftigkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sind sich die Gelehrten nicht einig. Manche propagieren ihren gesundheitlichen Wert, andere grenzen die nötigen Wirkstoffe ein und wiederum andere verneinen die Wirksamkeit. Daher wird in diesem Artikel eingehender auf die Nahrungsergänzungsmittel eingegangen, damit Sie sich schließlich selbst eine Meinung bilden können.
Nahrungsergänzungsmittel Liste
In Nahrungsergänzungsmitteln können beispielsweise enthalten sein: B-Vitamine sowie die Vitamine A, D, E, K, Vitamin C, Vitamin E Provitamine wie das Provitamin D oder das Betacarotin Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium Spurenelemente wie Eisen, Selen, Silizium und Zink mehrfach ungesättigte essenzielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren Aminosäuren wie die essenziellen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin (Branched-Chain Amino Acids (BCAA) oder „verzweigtkettige Aminosäuren“) Ballaststoffe (unlösliche, lösliche und präbiotisch wirksame) Nahrungsergänzungsmittel Einnahmeempfehlungen Der Nahrungsergänzungsmittel-Absatz steigt stetig und hat laut dem Marktforschungsunternehmen Mintel im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 1,35 Mrd. Euro erreicht. Da die Nahrungsergänzungen rechtlich zu den Lebensmitteln gehören, sind sie frei verkäuflich. Seriöse Händler halten sich an die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und geben die Menge und Dosis der Inhaltsstoffe an weisen darauf hin, dass die empfohlene tägliche Verzehrmenge nicht überschritten werden sollte schreiben, dass Nahrungsergänzungsmittel eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen warnen davor, Nahrungsergänzungen in der Reichweite von Kindern aufzubewahren Verbraucher sind gut beraten, wenn sie sich an die Verzehrempfehlungen halten und diese nicht überschreiten, da es bei Überdosierung über einen längeren Zeitraum zu gesundheitlichen Schäden kommen kann.
Nahrungsergänzungsmittel Anwendungsgebiete
Der Einsatz von Nahrungsergänzungen ist in vielen Fällen sinnvoll wie beispielsweise zur Stärkung des Immunsystems, zur Förderung der mentalen und physischen Belastbarkeit und als begleitende Maßnahme bei Erkrankungen wie: Blutarmut (Anämie) Arthritis und Arthrose Magen- und Darmerkrankungen wie Gastritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa Unruhezuständen Vitalstoffmangel bei einseitigen Diäten oder besonderen Ernährungsformen Einige Beispiele: Omega-3-Fettsäuren Sie wirken entzündungshemmend und können so die entzündungsfördernde Eigenschaft der Omega-6-Fettsäuren abschwächen. Dies ist wichtig, da Omega-6-Fettsäuren in der heutigen Ernährung einen zu großen Anteil ausmachen. Hohe Konzentrationen sind vor allem in Fleischprodukten aus der Massentierhaltung, Butter, Kuhmilch, Frischkäse, Eiern und Ölen wie Sojaöl, Sonnenblumenöl und Maiskeimöl enthalten. Wird zu viel Omega-6 aufgenommen, kann dies Entzündungsgeschehen, verstärkte Blutgerinnung und in der Folge Gefäßverengungen fördern, was wiederum die Entstehung von Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigt. Da hier ein gesundes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren angestrebt werden sollte (zurzeit werden 15-mal mehr Omega-6-Fettsäuren verzehrt), macht es Sinn, die Nahrung mit beispielsweise Kapseln zu ergänzen, die Omega-3-Fettsäuren enthalten. Folsäure Sie ist im menschlichen Körper für die Blutbildung und den Abbau von Homocystein nötig. Homocystein wirkt entzündungsfördernd, wird mit der Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen in Verbindung gebracht und fördert die Entstehung freier Radikale. Zudem ist Folsäure bzw. das Folat an der Teilung und Neubildung von Zellen beteiligt, weshalb eine erhöhte Zufuhr während der Schwangerschaft empfohlen wird. Neben seiner Rolle beim Eisen- und Vitamin-B12-Stoffwechsel, wirkt es beim Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit. Vitamin B12 Dieses Vitamin ist für die Bildung der roten Blutkörperchen wichtig. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin B12 sind Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Ein Mangel an diesem Vitamin äußert sich in Symptomen wie:
- Haarausfall
- Muskelschwäche
- Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
- Migräne, Depression Gründe für den Mangel können sein: Magenschleimhautentzündung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder auch die Einnahme von Medikamenten wie den Säureblocker Omeprazol oder das Metformin, ein Medikament zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. Gerade bei Darmerkrankungen kommt es durch Schädigung der Darmschleimhaut zu einer schlechteren Aufnahme von Mikronährstoffen und damit zu einem Mangel an Eisen, B-Vitaminen, Vitamin A, Vitamin D, Magnesium und Zink, der nicht mehr allein durch den Verzehr von Lebensmitteln ausgeglichen werden kann. Hier können entsprechende Nahrungsergänzungsmittel unterstützend wirken.
Nach der Ernährungsform
Manche Vitamine und Mineralstoffe sind vorzugsweise in tierischen Lebensmitteln enthalten, weshalb gerade bei vegetarischer und veganer Ernährung eine Substitution mit entsprechenden Nahrungsergänzungen wie Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren erfolgen sollte.
Welche Nahrungsergänzungsmittel bei Diät?
Neben den Multivitamin-Präparaten werden in erster Linie die Vitamine D und C nachgefragt. Die beliebtesten Mineralstoffe sind Magnesium, Eisen, Kalzium und Zink. Geeignet sind beispielsweise: Multi-Vitaminpräparate bei einseitigen Diäten Produkte, die Koffein enthalten, da Koffein wach hält Grüntee-Extrakt mit einem maximalen EGCG-Gehalt von 800 mg pro Tag
Welche Nahrungsergänzungsmittel bei HCG Diät?
Für diese sogenannte Stoffwechselkur werden eigens Nahrungsergänzungsmittel hergestellt. Allerdings handelt es sich bei der HCG-Diät um eine sehr umstrittene Abnehmmethode mit einem Schwangerschaftshormon und einer Reduktion der Energiezufuhr auf maximal 500 Kilokalorien pro Tag. Zudem ist HCG zur Gewichtsabnahme nicht zugelassen. Beurteilung der HCG-Diät: „Zur unterstützenden Behandlung des ernährungsbedingten Übergewichts ist HCG nicht wirksam und nicht zugelassen (U.S. Food and Drug Administration, Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft). Das gilt auch für homöopathisch hergestellte Mittel in Form von Globuli, Tropfen oder Spray.“
Welche Nahrungsergänzungsmittel sind für Veganer empfohlen?
Durch den Verzicht auf alle tierischen Produkte, entsteht bei der Nährstoffversorgung häufig ein Mangel an Vitamin B12 und an einigen weiteren B-Vitaminen sowie an Calcium, Eisen, Zink und den mehrfach ungesättigten essenziellen Omega-3-Fettsäuren. Mögliche Nahrungsergänzungen sind beispielsweise: http 200 Mg Griffonia Extrakt mit Tryptophan und Leber Ac Vital B12 mit Cyanocobalamin, Serin und Siliciumdioxid Abtei Magnesium 500 mit Magnesium, Folsäure, den Vitaminen B1, B6 und Siliciumdioxid
Welche Nahrungsergänzungsmittel als Vegetarier?
Wer vegetarisch lebt, hat meist einen zusätzlichen Bedarf an essenziellen Nährstoffen wie Vitamin B12, Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Jod, Selen und Zink. Mögliche Nahrungsergänzungen sind: Adfetal Weichkapseln mit Folsäure, Vitamin B5, Thiamin, Selen, Omega-3-Fettsäuren Ac Vital B12 mit Cyanocobalamin, Serin, Siliciumdioxid Nahrungsergänzungsmittel für die Energiezufuhr beim Sport Wer intensiv Sport treibt, benötigt schnell resorbierbare Kohlenhydrate. Lösliche Trinkpulver für eine hypotone Lösung mit Kohlenhydraten und Elektrolyten enthalten meist Maltodextrin und Saccharose, daneben Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Kupfer, Eisen, Selen und Zink sowie die Vitamine C und B2.
Welche Nahrungsergänzungsmittel für Muskelaufbau?
Wer Muskeln aufbauen möchte, benötigt Nahrungsergänzungen auf Aminosäure-Basis. Für den Muskelaufbau entscheidend ist ein hoher Leucin-Gehalt. Insgesamt sollten die Produkte einen hohen Anteil an den verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin enthalten. Als Nahrungsergänzungsmittel käme beispielsweise ein Protein-Isolat mit sämtlichen essenziellen und semi-essenziellen Aminosäuren und geringen Mengen an Fett, Kohlenhydraten sowie Ballaststoffen in Betracht.
Für den Aufbau des Immunsystems
Auch das stärkste Immunsystem wird von Zeit zu Zeit in die Knie gezwungen, wie zum Beispiel durch permanenten Stress, Mangelernährung durch Diätfehler oder in der Erkältungszeit. Deshalb macht es Sinn, die Abwehrkräfte schon frühzeitig zu stärken. Entsprechende Maßnahmen können sein: ausgewogene Ernährung so viel wie möglich an der frischen Luft bewegen lange genug und möglichst ungestört schlafen ausreichende Flüssigkeitszufuhr Ernährungsmängel durch Nahrungsergänzungen ausgleichen Welche Nahrungsergänzungsmittel sind für das Immunsystem wichtig? Die nachfolgend aufgeführten Nahrungsergänzungen unterstützen das Immunsystem: Vitamin A, Vitamin-B-Komplex, Vitamin C, Vitamin D, Eisen, Kupfer, Selen und Zink sowie grüner Tee, Senföle und Echinacea.
Schwangerschaft und Stillzeit
Welche Nahrungsergänzungsmittel sollten während der Stillzeit eingenommen werden?
Als Nahrungsergänzung werden in erster Linie Jod und Folsäure benötigt. Sind die werdenden Mütter Vegetarierinnen oder Veganerinnen, müssen die fehlenden Nährstoffe, hier insbesondere Vitamin B12, gezielt ersetzt werden. Zum Schutz des Neugeborenen ist es während der Stillzeit wichtig, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit dem behandelnden Arzt abgestimmt wird.
Welche Nahrungsergänzungsmittel bei Schwangerschaft einnehmen?
Während der Schwangerschaft ist es wichtig, dass die tägliche Ernährung durch 400 µg Folsäure (Folat) ergänzt und ein etwaiger Jodmangel ausgeglichen wird. Vegan lebende werdende Mütter sollten in jedem Fall Nahrungsergänzungsmittel in die tägliche Ernährung einbeziehen. Welche diese im Einzelnen sind und in welcher Dosis, sollte der behandelnde Arzt entscheiden.
Welche Nahrungsergänzungsmittel sind bei Kinderwunsch zu empfehlen?
Frauen, die Nachwuchs planen, sollten mindestens einen Monat vor der Konzeption mit der täglichen Einnahme von 400 µg Folsäure beginnen.
Häufig gestellte Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln
Welche Nahrungsergänzungsmittel für Gelenke?
Gesunde Knochen und Gelenke machen keine Probleme und so werden sie oftmals nicht beachtet. Das hört schlagartig auf, wenn sie krank werden und schmerzen. Da mit steigendem Alter die Knochensubstanz poröser wird und der Knorpel immer dünner, reicht die normale Ernährung oftmals nicht mehr aus. Es ist in solchen Fällen ratsam, die Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel mit Nahrungsergänzungen zu unterstützen. Diese sollten neben den Vitaminen C, K2, D3 und E und den Spurenelementen Kupfer, Mangan, Selen und Zink auch Glucosamin, Chondroitin, Kollagen, Hyaluron und SMS (organischer Schwefel) enthalten.
Welche Nahrungsergänzungsmittel für Haare?
Immer schon haben Haare aufgrund ihrer Außenwirkung einen besonderen Stellenwert für das Selbstbewusstsein und sind ein Indikator des persönlichen Befindens. Bei Veränderungen wie vermehrter Schuppenbildung, dünner werdenden Haaren oder starkem Haarausfall sind die Gründe vielfältig. Doch meist besteht ein Nährstoffmangel, der durch belastende oder anstrengende Lebenssituationen wie Dauerstress, Magen-Darm-Erkrankungen oder Hormonumstellung in der Schwangerschaft entstehen kann. In solchen Fällen unterstützen die Nahrungsergänzungen Biotin, Zink und Selen die Wiederherstellung der Haargesundheit.
Welche Nahrungsergänzungsmittel für Haut?
Die Haut profitiert hauptsächlich von den Vitaminen A, C, E, Biotin (B7) und Niacin (B3). Vitamin A unterstützt die Regeneration und hilft unter anderem gegen Fältchen, Akne und Pickel. Vitamin C bekämpft freie Radikale, ist am Aufbau von Kollagen beteiligt und verbessert so die Hautoberflächenstruktur. Vitamin E wirkt entzündungshemmend und repariert geschädigte Hautzellen. Niacin kann Hyperpigmentierungen der Haut ausgleichen. Zink und Selen bewirken in Verbindung mit Biotin den Erhalt normaler Haut. Auch die Ernährung mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren hilft der Haut gesund und jugendlich zu bleiben. Welche Nahrungsergänzungsmittel sind gut für die Augen? Für die Funktion des Auges ist in erster Linie das Vitamin A notwendig, weshalb es auch als Augenvitamin bezeichnet wird. Es kann vorbeugend wirken gegen die Entstehung des Grauen Stars oder gegen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), einer chronischen, die zentrale Sehkraft zerstörende Augenerkrankung. Auch die Vitamine B1, B2, B6 und B12 sind wichtig, vor allem für die Gesunderhaltung des Sehnervs. Die Omega-3-Fettsäuren, die sich in den lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut befinden, unterstützen die Augen ebenfalls. Sie sind wichtig für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel enthalten beispielsweise Omega-3 und Vitamin D3, Beta-Carotin, Omega-3-Fettsäuren, Lecithin und EPA.